Insgesamt zeigt sich hier, dass Rufe nach einer vermeintlichen Krise der Demokratie nicht unbegründet sind: Wie sich auch an Umfragegewinnen der rechtspopulistischen AfD in Deutschland zeigt, verzeichnet der Erwartungstyp der Enttäuschten Radikalen Zugewinne von ganzen 8 Prozent, gefolgt von den Überforderten Ängstlichen, die verglichen mit 2022 einen Zuwachs von 4 Prozent der Befragten verbuchen können. Demgegenüber finden sich deutliche Verluste im moderaten bis progressiven Lager: Der Anteil der Engagierten Optimisten sinkt in der diesjährigen Studie um ganze 7 Prozent, der der Zufriedenen Moderaten um 4 Prozent. Damit kann insgesamt das Fazit gezogen werden, dass eine deutliche Veränderung der Stimmung in der deutschen Bevölkerung ins Negative zu erkennen ist. Diese Tendenz wird durch verstärkte Unsicherheiten und Ängste durch die Krisen der letzten Jahre begründet. Die in diesem Jahr festgestellten Veränderungen in der Verteilung der Erwartungstypen sind darüber hinaus die stärksten Verschiebungen seit Beginn der Studienreihe im Jahr 2020.