Fokusgruppen und Einzelinterviews
Zunächst sollten die relevanten inhaltlichen Dimensionen des Konzepts der Lebenswirklichkeit mithilfe von qualitativen Interviews und Fokusgruppen explorativ erfasst und das Konzept für einen standardisierten Fragebogen operationalisiert werden. Gleichzeitig sollten durch Tiefeninterviews psychologische Verhaltens- und Einstellungsmuster unter den Befragten identifiziert werden, um die Ergebnisse anhand von Ähnlichkeiten bezüglich der Erwartungen und Einstellungen zu Politik zu typologisieren.
Die qualitative Erhebung wurde in Form von Diskussionen mit sechs Fokusgruppen in drei großen deutschen Städten durchgeführt – jeweils zwei Gruppen in Köln, München und Leipzig. Auf die dabei gewonnenen Erkenntnisse aufbauend wurden anschließend 40 Einzelinterviews in fünf großen und mittelgroßen Städten geführt, je acht in Bochum, Hamburg, Erfurt, Rostock und Stuttgart. Die Städte wurden bewusst ausgewählt, um eine möglichst große Verteilung der Städte über Deutschland zu gewährleisten. Auch wurden Teilnehmende aus dem Umland der Städte einbezogen, um ländlichere Gegenden abzudecken. Die Befragten in der qualitativen Phase der Erhebung waren zwischen 18 und 65 Jahre alt und wurden bewusst nach möglichst großer Variation in Geschlecht, Bildung, Einkommen, Beschäftigung, Haushaltsform, Familienstand sowie Parteipräferenz ausgewählt und zusammengesetzt. Für die Gruppendiskussion wurden die Teilnehmenden in eine jüngere Gruppe (zwischen 18 und 25 sowie 26 und 35 Jahre) und eine ältere Gruppe (zwischen 35 und 49 sowie 50 und 65 Jahre) eingeteilt, um die spätere differenzierte Bewertung der verschiedenen Ziel-, Alters- und Untergruppen zu ermöglichen.